In reichen Ländern sind Männer viel unzufriedener mit ihrem Körper. Schuld ist der intensive Medienkonsum.
Diese Ausgangsbeschränkungen! Sie sorgen bei vielen halbstarken Jugendlichen, aber auch bei so manchem ausgewachsenen Mann für eine besondere Art von existenziellem Frust: Sie können nicht mehr ins Fitnessstudio pilgern, um ihre Muskeln aufzupumpen. Längst ist es kein Privileg von Frauen mehr, mit dem eigenen Körper chronisch unzufrieden zu sein, unter großem zeitlichen Einsatz an seiner Verschönerung zu arbeiten und zum selben Zweck wahlweise zu wenig, zu viel oder zu einseitig zu essen.
Aber zumindest ist maskuliner Muskelwahn (noch) kein globales Phänomen, sondern eines von Wohlstandsgesellschaften mit intensivem Medienkonsum. Das zeigt eine neue Studie von britischen Psychologen rund um Tracey Thornborrow von der Universität Lincol (Frontiers in Psychology, 3. 4.).
Von England bis Uganda
Dazu maßen die Forscher eifrig Bizeps-Umfänge und befragten Männer im wirtschaftlich hoch entwickelten Großbritannien, im Schwellenland Nicaragua und im Entwicklungsland Uganda. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Britische Männer sind mit ihrem Körper im Schnitt viel unzufriedener als ihre Geschlechtsgenossen in den beiden deutlich ärmeren Staaten.