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Türkische Ramadan-Rückholaktion weckt Angst vor neuer Corona-Welle

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Mehr als 25.000 türkische Staatsbürger werden in die Heimat geflogen, damit sie den islamischen Fastenmonat mit der Familie feiern können.

Seit Wochen steht der riesige neue Flughafen von Istanbul leer. Weil die Türkei die internationalen Flugverbindungen wegen der Corona-Epidemie eingestellt hat, tut sich derzeit am Mega-Airport nichts. Doch in den Tagen vor dem Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan an diesem Freitag kommt wieder Leben in die leeren Ankunftshallen.

Mit Sonderflügen soll die staatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines in den kommenden Tagen fast 25.000 türkische Staatsbürger aus aller Welt nach Hause holen, damit sie mit ihren Familien den Ramadan begehen können; allein aus Deutschland sind 3269 Reisende angemeldet. Die Rückholaktion weckt die Angst vor einer neuen Ansteckungswelle im Land.

Ein Grund für die Befürchtungen ist die Erfahrung mit einer schweren Panne bei einer ähnlichen Massen-Rückkehr von Türken vor einigen Wochen. Damals wurden rund 20.000 Mekka-Pilger ins Land zurückgebracht, von denen viele ohne Quarantäne ungehindert in ihre Heimatorte entlassen wurden – mit fatalen Konsequenzen, wie Fachleute sagen. Die Medizinerin Filiz Ünal vom türkischen Ärztebund berichtete in türkischen Medien von einem Fall im zentralanatolischen Konya, bei dem ein einziger Mekka-Pilger nach der Heimkehr insgesamt 257 Menschen infizierte – fünf seiner Familienangehörigen starben.

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