Öffentlicher Verkehr

Wie man sich in Bus und Bahn verhalten soll

CORONAVIRUS: PK 'OeFFENTLICHER VERKEHR UND FAHRGASTCHARTA ZUR CORONAKRISE': GEWESSLER
CORONAVIRUS: PK 'OeFFENTLICHER VERKEHR UND FAHRGASTCHARTA ZUR CORONAKRISE': GEWESSLERAPA/HELMUT FOHRINGER
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Gewessler fährt den öffentlichen Verkehr "mit Notbremse" wieder hoch. Eine „Fahrgast-Charta“ soll das Verhalten für Passagiere regeln. Angst, dass Abstände in Stoßzeiten nicht eingehalten werden können, habe man nicht.

In Abstimmung mit den angekündigten Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen im Mai und den Öffnungen der Geschäfte wird auch der öffentliche Verkehr wieder „kontrolliert hochgefahren“. Das kündigte Verkehrsministerin Leonore Gewessler am Mittwoch an. Sie präsentierte zudem eine „Fahrgast-Charta“, die Verhaltensregeln für Fahrgäste in ganz Österreich vorgibt. "Wir müssen das, was wir im Supermarkt schaffen, auch im öffentlichen Verkehrsmittel schaffen“, sagte Gewessler.

So sollen Passagiere gemäß dem Leitfaden:

  • Nur fahren, wenn sie gesund sind,
  • und wenn möglich die Reise so planen, dass Stoßzeiten vermieden werden.
  • Wie auch schon wie bisher ist ein Meter Abstand zu anderen Passagieren zu halten.
  • Fahrgäste sollen zudem ihre Tickets nur online oder an Automaten kaufen,
  • Mund-Nasen-Schutz tragen, auch in Haltestellen,
  • vor dem Aussteigen möglichst spät den Sitzplatz verlassen, um Staus bei Eingangsbereichen zu vermeiden
  • und die getragene Maske nicht liegenlassen, sondern mitnehmen, reinigen oder entsorgen.

Man wolle die Intervalle nun wieder verstärken. In den letzten Wochen sei die Verkehrsleistung auf eine „Wochenend-Taktung“, also 75 bis 80 Prozent heruntergefahren, sagte Thomas Scheiber, Obmann des Fachverbands Schienenbahnen der Wirtschaftskammer. Zukünftig werde wieder auf „Ferienfahrplanniveau“, also auf 90 Prozent der Leistung hochgeschraubt. Bei Bedarf könne gerade im Nah- und Regionalverkehr kurzfristig mehr Intervalle angeboten werden.

Hochfahren mit „Notbremse"

Angst, dass Menschen in den Stoßzeiten den Abstand nicht einhalten könnten, wie das Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl im „Presse"-Interview befürchtet, habe man nicht. „Wir haben derzeit kein Problem“, sagte Gewessler. „Normalerweise sitzen in einem Zug nach Graz 250 Fahrgäste, jetzt sind es vier bis fünf," sagte Gewessler. Eine Frage nach möglichen Fahrgastbeschränkungen kommentierte sie nicht.

Sie stehe im ständigen Kontakt mit dem Gesundheitsministerium, um das Hochfahren auch mit den aktuellen Infektionszahlen abzustimmen. „Es ist ein Fahren auf Sicht, mit einer eingebauten Notbremse“, so Gewessler.

Auch Roman Hebenstreit von der Gewerkschaft vida versicherte, dass „wir auf Sie aufpassen werden.“ Er rief dazu auf, öffentliche Verkehrsmittel „in gewohnter Form“ zu nutzen, „um Bus und Bahn weiterhin am Leben zu halten. Die öffentlichen Verkehrsmittel verzeichneten in der Coronakrise einen Fahrgasteinbruch von 80 bis 90 Prozent.

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