China

Die verfemte Chronistin von Wuhan

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Die chinesische Schriftstellerin Fang Fang hat den Lockdown der Stadt literarisch verarbeitet. Seit ausländische Verlage ihre packenden Tagebücher publizieren wollen, wird die 64-Jährige angefeindet.

Fang Fangs rund 60 Tagebucheinträge, verfasst zwischen Ende Jänner und Ende März, folgen stets einer simplen Maxime: „Als Zeugen, die wir die tragischen Tage von Wuhan miterlebt haben, sind wir verpflichtet, für diejenigen Gerechtigkeit einzufordern, die gestorben sind.“ Diese Gerechtigkeit forderte die 64-jährige Schriftstellerin mit deutlichen Worten ein, die oftmals das heroische Narrativ der Kommunistischen Partei als Virusbekämpfer mit weißer Weste in Frage stellten.

Millionen Chinesen folgten in jener chaotischen Zeit den Anekdoten und poetischen Gedanken Fang Fangs, mit denen die in China bekannte Autorin den Lockdown ihrer Heimatstadt verarbeitet: „Es wird gesagt, dass viele Menschen erst jetzt aufwachen und begreifen, dass es sinnlos ist, jeden Tag leere Slogans darüber zu brüllen, wie fantastisch unser Land doch ist“, schrieb sie am 4. Februar. Nachdem ihre kritischen Einträge auf sozialen Medien zunehmend von den staatlichen Zensoren gelöscht wurden, bot sich das chinesische Magazin Caixin als publizistische Heimat an.

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