Quergeschrieben

Sexarbeit einzuschränken ist nicht fair

Die Coronakrise hält Bordelle geschlossen. Zeit, sich über Stigmatisierung und faire Bedingungen für diese Tätigkeit Gedanken zu machen.

In ganz Österreich sind die Bordelle geschlossen. Eine gute Sache, finden jene, die Prostitution für etwas Übles halten – moralisch verwerflich, Frauen ausbeutend. Eine Katastrophe ist es allerdings für die, die von der Sexarbeit leben: Die Einkünfte fallen aus, die Tätigkeit verlagert sich oft ins Private, was nicht nur illegal, sondern auch gefährlich ist.

Die Debatte um Prostitution ist bekanntlich so alt wie das Gewerbe selbst. Sie hat zwei Ebenen, die strukturelle und die ideologische. Bei ersterer geht es um die Arbeitsbedingungen der Sexarbeiterinnen, eine Bezeichnung, die Prostituierte bevorzugen. Sexarbeit gibt es schon sehr lang; dass sie weiter existieren wird, kann man einfach akzeptieren und stattdessen seine Energie dafür aufwenden, sich zu überlegen, wie die Ausübung der Tätigkeit möglichst fair gehandhabt wird.

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Im Idealfall sind nämlich nur jene Menschen in der Sexarbeit tätig, die sich aus freien Stücken dafür entscheiden. Das Problem ist aber: Das Spektrum der Ausbeutung ist ein breites. Es gibt Opfer von Menschenhandel, die in die Prostitution gezwungen werden. Es gibt Frauen, die einen unverhältnismäßigen Teil ihres Lohns an Zuhälter abtreten müssen. Und es gibt Sexarbeiterinnen, die keine anderen Verdienstmöglichkeiten sehen.

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