Masken auf der Bühne, 20 Quadratmeter pro Besucher? Mit den Restriktionen, die die Regierung bisher angekündigt hat, können die Kulturveranstalter nichts anfangen. Unter welchen Bedingungen ist ein Kultursommer überhaupt möglich?
Die 20-Quadratmeter-Regel wird wohl nicht halten. „Da brauchten wir gar nicht aufzusperren“, lautet der Konsens der Kulturveranstalter: Ein Besucher pro 20 Quadratmeter Fläche, das würde bedeuten, dass ins Gartenbaukino höchstens 30 Leute dürften (statt 736), in den Hauptsaal des Votivkinos nur zehn. Ins Theater in der Josefstadt dürften 20 bis 30 Besucher, ins Kasino am Schwarzenbergplatz – wenn man das Personal abzieht – nur sieben: Unter dieser Bedingung wäre kein Kulturbetrieb rentabel, Maskenpflicht hin, Desinfektion her. Die Absurdität der Vorgabe, die Vizekanzler Kogler und Kulturstaatssekretärin Lunacek letzte Woche in einer Pressekonferenz angekündigt haben, dürfte ihnen mittlerweile auch selbst bewusst geworden sein: „Über die Quadratmeter wird zu reden sein“, lenkte Kogler am Dienstag ein.
Bis Mitte Mai sollen die tatsächlichen Vorgaben für einen Kulturbetrieb ab 1. Juli feststehen. Einstweilen ist also auch offen, ob es bei den übrigen Restriktionen, die bisher in den Raum gestellt wurden, bleibt: regelmäßige Desinfektion, Mund-Nasen-Schutz, ein Meter Mindestabstand für Publikum wie auch Mitarbeiter. „Die genauen Rahmenbedingungen werden gerade vom Gesundheitsministerium geprüft“, heißt es aus dem Kulturstaatssekretariat. Wie streng sie sein werden, hänge auch von den Infektionszahlen ab.