Coronakrise nun auch offiziell schlimmer als Finanzkrise

Ein Blick auf den Altausseer See.
Ein Blick auf den Altausseer See.(c) APA (Barbara Gindl)
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In seiner Mittelfristprognose senkt das Wifo die Erwartungen für die BIP-Entwicklung deutlich. Angenommen wird nun ein Minus von 5,25 Prozent für 2020 – verschlechtert sich die Entwicklung könnten es aber auch bis zu minus 7,5 Prozent werden, so die Ökonomen.

Wien. Als Wifo und IHS Ende März ihre Frühjahrsprognose vorgelegt haben, steuerte die Coronakrise gerade auf ihren Höhepunkt zu und es gab viele Fragezeichen über die weitere Entwicklung. Die Ökonomen erstellten daher ein Szenario, das dezidiert kein „Horrorszenario“ sein sollte, und kamen auf ein BIP-Minus von zwei bis 2,5 Prozent. Seither zeigte sich jedoch, dass  sich die Realität deutlich düsterer entwickelte und verschiedenste internationale Organisationen das Minus für Österreich auf Werte zwischen minus fünf und minus sieben Prozent taxierten.

Nun ziehen auch die heimischen Ökonomen nach. Laut Wifo-Mittelfristprognose wird Österreichs Wirtschaft heuer zumindest um 5,25 Prozent schrumpfen. Verschlechtert sich die Entwicklung jedoch, sei auch ein Minus von 7,5 Prozent möglich.

Damit ist die durch das Coronavirus ausgelöste Rezession in jedem Fall schlimmer als jene in Folge der Finanzkrise im Jahr 2009. Damals ging das BIP um 3,8 Prozent zurück. „Als Folge der Covid-19-Pandemie, sind die Aussichten für die Wirtschaftsentwicklung in Österreich im heurigen Jahr die schlechtesten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges“, schreibt das Wifo in seiner Prognose. Das hat naturgemäß auch drastische Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit und das Budget. Erstere wird laut der Prognose heuer auf 8,7 Prozent ansteigen, letzteres wird durch die hohen Ausgaben für die Coronahilfe und Kurzarbeit sowie geringere Steuereinnahmen mit einem Minus von 7,4 Prozent deutlich über der Maastricht-Grenze von drei Prozent liegen.

Für 2021 erwarten die Ökonomen aufgrund von Nachholeffekten dafür eine deutlich bessere Entwicklung als bisher. So soll das BIP um 3,5 Prozent wachsen, die Arbeitslosigkeit auf 7,9 Prozent sinken.

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