Literatur

Israelischer Autor Nevo: „Ich wurde gebeten, mich zu zensurieren“

„Die israelische Regierung hat versucht, kritische Stimmen wie mich zum Schweigen zu bringen“: Heute, Freitag, erscheint Eshkol Nevos neuer Roman auf Deutsch.
„Die israelische Regierung hat versucht, kritische Stimmen wie mich zum Schweigen zu bringen“: Heute, Freitag, erscheint Eshkol Nevos neuer Roman auf Deutsch.©Susanne Schleyer / autorenarchi
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Der Schriftsteller Eshkol Nevo sieht Israels Demokratie in Gefahr, trinkt sich Wien gern noch schöner und verrät, wie er die Coronaregeln bricht - ein Gespräch.

Die Presse: Sehr originell ist die Erzählsituation Ihres Romans „Die Wahrheit ist:“, der heute bei dtv auf Deutsch erscheint. Er besteht aus Antworten eines Autors auf Leserfragen, wobei diese Antworten in Summe sein ganzes Lebensdrama ausbreiten. Wie ist Ihre Beziehung zu Ihren Lesern?

Eshkol Nevo: Sehr intensiv. Sie schreiben mir, kommen zu meinen Lesungen, organisieren sogar Treffen mit mir, um ein Buch mit Widmung ihrem Freund, ihrer Freundin zu geben. Nachdem „Die Wahrheit ist:“ in Israel erschienen war, bin ich einer israelischen Soldatin begegnet. Sie hat mir gesagt, dass sie nach der Lektüre meines Buchs beschlossen hat, künftig ganz ehrlich zu ihrer Umgebung zu sein. Natürlich hat ihr das Probleme mit ihrem Vorgesetzten eingebracht. Aber sie war sehr stolz auf ihre Entscheidung.

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