Gastbeitrag

Wir brauchen keine Angst-Pandemie

Die ständigen Prophezeiungen einer Rezession sind gefährlich. Experten sollten über ihre Verantwortung nachdenken.

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Das Weltwirtschaftswachstum könnte bis zu zehn Prozent zurückgehen“. Wir hören solche dunklen Prognosen aktuell häufig, die meisten Wirtschaftsexperten scheinen einander aktuell im Schwarzmalen übertreffen zu wollen. Kürzlich ist auch noch das Schreckensgespenst des L-Szenarios (eine jahrelange Stagnation) dazugekommen.

Dass die Coronakrise beträchtliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen nach sich ziehen wird, steht außer Frage. Doch die momentane Pessimismus-Pandemie ist genauso gefährlich wie die Viruspandemie. Was Wirtschaftsprognosen betrifft, sind nämlich zwei Fakten gesichert: Das Problem derartiger Prognosen besteht in der Vielzahl an Variablen sowie im Einfluss bereits kleiner Änderungen. Dadurch werden Vorhersagen so komplex, dass es beinahe unmöglich ist, akkurate Prophezeiungen zu treffen. Bei der Verleihung des Nobelpreises für Wirtschaft machte Friedrich Hayek vor rund 45 Jahren ein erstaunliches Geständnis. Er stellte fest, dass die Ökonomen nicht nur hinsichtlich ihrer Vorhersagen unsicher seien, sondern dass ihre Neigung, ihre Ergebnisse mit der Gewissheit der Sprache der Wissenschaft zu präsentieren, irreführend sei.

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