Quergeschrieben

Warum wir post Corona nicht mehr Staat brauchen, sondern weniger

Oder würden Sie die Feuerwehr einladen, auf Dauer in ihrem Haus zu bleiben, wenn sie den Brand gelöscht hat, wie es ihr Job ist?

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Für all jene in Österreich ja nicht eben seltenen Zeitgenossen, die sich nach einem starken Staat sehnen, der Sicherheit in allen Lebenslagen verspricht, im Gegenzug hohe Steuern kassiert und gütig steuert und reguliert, waren die vergangenen Jahrzehnte eine eher frustrierende Epoche. Denn selbst in Österreich konnten Marktwirtschaft und Wettbewerb ein Stückchen an Terrain gewinnen.

Doch seit Corona unser Leben dominiert, ist immer öfter Freude in der Fraktion der Freunde des starken Staates zu bemerken. Liberale hingegen, staatlicher Intervention gegenüber skeptisch, stehen derzeit eher belämmert herum und sehen ihre Felle davonschwimmen. Nicht ohne Grund. Es sind fast ausschließlich staatliche Institutionen, die in dieser Krise bisher recht erfolgreich agiert haben. Eine entschlossen agierende politische Klasse, ein gut aufgestelltes staatliches Gesundheitswesen, die vielen Milliarden vom Staat, mit denen nun Unternehmen über Wasser gehalten werden – all das hat erstens offenbar ganz gut funktioniert (abgesehen von bürokratischen Ärgernissen) und scheint zweitens all jenen Recht zu geben, die den starken Staat rehabilitiert sehen und ihm daher für die Zukunft eine viel stärkere Rolle zuweisen wollen. Gut möglich, dass Corona den Abschied von einer marktwirtschaftlich geprägten Epoche und die Morgenröte eines neuen etatistischen Zeitalters markiert.

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