Wie Corona einen Revierkampf auslöste.
Corona setzt bei manchen Menschen ungeahnte Kreativität frei. Zum Beispiel bei meiner Nachbarin, die sonst nicht unbedingt durch einen grünen Daumen aufgefallen wäre. Jüngst hat sie sich in ihrem Garten zum ersten Mal ein Beet angelegt. Dummerweise wurde das von der Katze der benachbarten Wohnanlage gar nicht goutiert. Die betrachtet den Garten nämlich schon seit Jahren als ihr ureigenstes Revier. Also unterzog sie den unerlaubten Eingriff einer genauen Inspektion und rückte zurecht, was zurechtgerückt gehörte – nämlich die Erde im Beet. Das wiederum goutierte meine Nachbarin nicht – sie reagierte mit massiver Sicherheitstechnik. Jetzt umgibt das Beet ein hüfthoher Maschendrahtzaun, von oben wird es zusätzlich durch ein Plastiknetz abgesichert. Außerdem hat sie eine Fotofalle aufgestellt – der Missetäter soll wohl auf frischer Tat ertappt werden. Nun ist wieder der Stubentiger am Zug. Ich drücke ihm die Daumen.