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Amnesty kritisiert Polizeigewalt in Indien

APA/AFP/NOAH SEELAM
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Alarmierender Berichte über Misshandlungen in ganz Indien während des landesweiten Lockdowns: Wanderarbeiter werden geschlagen und mit Desinfektionsmittel besprüht.

Anlässlich alarmierender Berichte über Polizeigewalt und Misshandlungen in ganz Indien während des landesweiten Lockdowns wegen der Coronakrise hat Amnesty International gemeinsam mit einer Gruppe von Menschenrechtsorganisationen einen Appell an die indische Regierung gerichtet.

Menschenrechte müssten auch unter außergewöhnlichen Umständen geschützt und die Rechenschaftspflicht gewährleistet werden müssen, heißt es in einer Amnesty-Aussendung von Freitag. Keine außergewöhnlichen Umstände, darunter falle auch die aktuelle Covid-19-Krise, dürfe als Vorwand zur Rechtfertigung von Folter, grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder exzessiver Gewalt benutzt werden.

Video zeigen Polizisten mit Schlagstöcken

In mehreren Staaten sei über Fälle von Misshandlung und Missbrauch berichtet worden. In sozialen Medien seien Videos aufgetaucht, die zeigten, wie die Polizei Menschen mit Stöcken und Schlagstöcken schlage. Im Bezirk Bareilly, Uttar Pradesh, seien Wanderarbeiter von örtlichen Beamten mit Desinfektionsmitteln besprüht worden - eine Mischung aus Wasser und Bleichpulver, letzteres werde zur Desinfektion von Bussen verwendet.

In Punjab, Uttar Pradesh, Tamilnadu und Uttarakhand wurden laut Amnesty Menschen, die gegen die Ausgangssperre verstießen, von der Polizei gezwungen, anstrengende Positionen wie langes Hocken - bekannt als die "Murga"-Strafe - anzunehmen. Vor kurzem sei ein 50-jähriger Landwirt angeblich in Jabalpur, Madhya Pradesh, wegen Verletzung der Ausgangssperre von der Polizei verprügelt worden und danach gestorben.

(APA)

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