Forschungsfrage

Ist nachleuchtendes Spielzeug ungefährlich?

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Sterne an der Kinderzimmerwand, Pyjama mit Leuchteffekt und Spielzeug-Gespenster: Was steckt hinter der Lumineszenz von Kindersachen?

Für die jüngste Generation ist es ganz normal, dass Spielsachen, Schmuckperlen, Pyjamaleiberln oder Memory-Karten im Dunklen leuchten können. Doch älteren Menschen klingen noch Horrorgeschichten im Ohr, dass Fabriksarbeiterinnen an Krebs starben, die Leuchtziffern für Armbanduhren herstellten. Sind nachleuchtende Farbstoffe heutzutage harmlos?

„Früher hat man in Armbanduhren Leuchtfarben auf Basis von Radium verwendet. Das passierte jedoch in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, als die Wirkung von Radioaktivität auf lebende Organismen noch nicht gut erforscht war“, erklärt Sergey Borisov vom Institut für Analytische Chemie und Lebensmittelchemie der TU Graz. „Den Fabriksarbeiterinnen war das Risiko gar nicht bewusst. Sie haben z. B. die Pinsel mit dem Mund spitz gemacht und damit auch die Farbe in den Körper gebracht“, erzählt Borisov. Die verstrahlten Arbeiterinnen erlangten später als „Radium Girls“ traurige Berühmtheit, als klar wurde, dass viele von ihnen an Radiumvergiftung starben. „Die Gefahr bei solchen Materialien ist, dass radioaktive Partikel im Körper landen, etwa in der Lunge, und als lokale Dauerstrahler langfristig wirken und zu Krebs führen können“, sagt Borisov.

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