Biologie

Werden die Alpen zur Sackgasse?

Ob das Edelweiß bei steigenden Temperaturen geeignete Nischen in den Alpen finden oder aussterben wird, soll in den nächsten Jahren erforscht werden.
Ob das Edelweiß bei steigenden Temperaturen geeignete Nischen in den Alpen finden oder aussterben wird, soll in den nächsten Jahren erforscht werden.(c) Getty Images (DieterMeyrl)
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Der alpine Raum bietet eine enorme Bandbreite an ökologischen Nischen für Gebirgspflanzen. Ob sie das vor den Auswirkungen des Klimawandels schützt, wird in Tirol erforscht.

Enzian, Steinbrech oder Edelweiß – oberhalb der Baumgrenze auf circa 2000 Metern Höhe findet man in den Alpen nur mehr Gräser und Kräuter, viele davon nicht größer als ein paar Zentimeter. Doch deren Vielfalt ist enorm, die Alpen zählen mit insgesamt knapp 4500 Pflanzenarten zu den Lebensräumen mit der größten Biodiversität in Europa.

Das liegt auch an ihrer vielseitigen Topologie: Grate, Mulden, Steilhänge oder Verflachungen erzeugen ganz unterschiedliche Mikroklimata, im Abstand von nur wenigen Metern kann die durchschnittliche Temperatur um viele Grad variieren. Das macht es auch schwierig, die Effekte des Klimawandels auf die Bergregionen abzuschätzen. Werden die kälteliebenden Arten bei einem Anstieg der Temperaturen in kühlere Nischen ausweichen können? Wird es dort zu einem verstärkten Konkurrenzkampf kommen, der nur wenige Gewinner übrig lässt? Oder führen wärmere Gipfel gar zu einem Anstieg der Artenvielfalt in den obersten Bergregionen, ohne dass kälteliebende Arten verloren gehen? Diesen Fragen widmet sich der Ökologe Stefan Dullinger von der Uni Wien gemeinsam mit Forschern der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). In seinem neuesten Projekt, das vom Europäischen Forschungsrat ERC mit einem Advanced Grant in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro gefördert wird, erforscht er die Mikrodynamik von Gebirgspflanzen im Klimawandel.

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