Glosse

„S'gibt's jo net!“: Das britische Glücksspiel

Ein Blick auf den Brexit aus der Perspektive von Voodoo Jürgens.

Der Vergleich mag zwar etwas seltsam wirken, doch die seit vier Jahren andauernde Brexit-Saga lässt den Autor dieser Zeilen in jüngster Zeit an einen Refrain des Wiener Chansonniers Voodoo Jürgens denken: „S'gibt's jo net! Ollas dahin.“ In dem Song geht es um das tägliche Leid eines kleinen Hasardeurs – was insofern an den Brexit anknüpft, als die Proponenten des britischen EU-Austritts seit ihrem Erfolg an den Wahlurnen im Juni 2016 wie Glücksspieler wirken, die nicht so recht wissen, was sie mit ihrem unerwarteten Gewinn anfangen sollen.

Seit dem Ausbruch der Coronakrise spielen die Brexit-Macher mit erhöhtem Einsatz. Ein Bruch mit Europa nach dem Ende der Übergangsfrist am 31. Dezember würde das Leid der durch die Seuche ohnehin gebeutelten britischen Wirtschaft potenzieren. Nichtsdestotrotz schließt London sowohl eine Fristverlängerung als auch inhaltliche Kompromisse dezidiert aus.

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