Nemo will Nero sein

Wie auf der Hochschaubahn: Ruben Zacharias' Abendland – oder die Liebe zur Dekadenz.

Einen intelligenten, ironischen, lebhaften, ausufernd stoffkundigen Zeitgenossen zu lesen, der noch dazu hervorragend zu schreiben versteht, macht immer Vergnügen. Ruben Zacharias hat uns schon mit Titeln wie „Sexbomben zünden nicht!“ und „Paranoia für Anfänger“ verwöhnt, nun hat er eine Sammlung von Essays vorgelegt: „McAbendland – Wie man lernt, die Dekadenz zu lieben“.

Es beginnt mit den sittenlosen Umtrieben im legendären New Yorker Studio 54, wo sich die Prominenz der 1970er-Jahre traf, um ihre Antibürgerlichkeit zu demonstrieren, und endet bei George-Eugène Haussmann, „Sauberkeitsfanatiker“ und „Ikone des Fortschritts“, der als Präfekt von Paris (1853 bis 1870) zum berühmtesten Stadtplaner wurde. In Rubens Buch geht es dahin wie auf einer Hochschaubahn, kaum hat man sich bei Konfuzius erholt, wird man von Nietzsche durchgerüttelt, bloß um bei Peter Singers Reflexionen über Euthanasie und Tierrechte zu landen.

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