Entzückende Feinheit

Komponist, Konzertmeister des Hofopernorchesters: über Joseph Mayseder, 1789 bis 1863.

Der alte Herr erschien immer erst in dem betreffenden Akte, mit hochgeschlossenem Gehrock und elegant gefältelter Jabot-Krawatte im Orchester, lehnte den Stock mit goldenem Knopf in die Ecke, trat an sein Pult, spielte das Solo mit einer unnachahmlichen, die Kollegen und das atemlose Haus entzückenden Feinheit und entfernte sich, nach allen Seiten grüßend, wie er gekommen war“: So schildern Zeitgenossen einen Auftritt von Joseph Mayseder als Konzertmeister des Wiener Hofopernorchesters.

„Gemessen und ruhig“ sei er gewesen, liest man in einem weiteren zeitgenössischen Bericht über Mayseder, an den heute eine Gasse im Zentrum Wiens erinnert. In den letzten vergangenen Jahren sind einige Einspielungen seiner Werke auf den Markt gekommen. Dennoch, einer größeren Öffentlichkeit ist dieser bedeutende Geiger, Komponist und Pädagoge kaum mehr als dem Namen nach bekannt, selbst unter Musikern.

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