Kreativkopf hinter der Anti-Corona-Kampagne

Martin Radjaby: Der Mann mit den guten Ideen

Jeans und Kapuzenpulli statt Anzug und Krawatte: Martin Radjaby, Freigeist mit vielen Freiheiten in der Erste Bank.
Jeans und Kapuzenpulli statt Anzug und Krawatte: Martin Radjaby, Freigeist mit vielen Freiheiten in der Erste Bank.Die Presse/Clemens Fabry
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Zwischen Wirtschaft, Medien und Politik: Martin Radjaby, Österreichs umtriebigster Kreativkopf, steckt nicht nur hinter der Anti-Corona-Kampagne.

Das erste Plakat, das Martin Radjaby gestaltet hat, ist handgeschrieben und vor etwa 30 Jahren im BRG 19 Krottenbachstraße entstanden. Es zeigt ein unterernährtes Kind in einem Gitterbett, darunter steht: „Kindervernichtung in Rumänien“. Und darüber: „Es ist reine Glückssache, dass nicht IHR in diesem Gitterbett gefangen seid.“

Martin Radjaby, Kreativkopf hinter der Anti-Corona-Kampagne „Schau auf dich, schau auf mich“, war 14 Jahre alt, als der Eiserne Vorhang zu fallen begann. Nach dem Sturz Ceausescus wurde seine Klasse mit fremdem Leid konfrontiert und entschloss sich, Hilfstransporte in rumänische Kinderheime zu unterstützen. Es gab Sammelaktionen und Diavorträge mit Fotos von Martin Radjaby, der damals viel fotografierte und Serienbriefe an Firmen schrieb. So kamen nicht nur 80.000 Schilling zusammen, sondern Lkw voller Schuhe, Nahrung und Matratzen.

Radjaby fuhr auch selbst mit nach Rumänien, in ein Dorf names Baraolt, und tauchte – aus einer behüteten Umgebung kommend – in eine andere Welt ein. „Das hat mich mehr geprägt als alles andere“, sagt er rückblickend. „Damals habe ich gesehen, wozu Menschen fähig sind. Und dass man mit Kommunikation etwas bewirken kann.“

Während der Oberstufe war Radjaby mindestens 40-mal in Rumänien, in einem Semester achtmal. Der Direktor verteidigte ihn gegen protestierende Lehrer, weil ihm das Engagement imponierte und weil es sich bei diesem Schüler um einen sehr guten handelte.

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