Aus, bevor es begonnen hat? Wenn die Rot-Kreuz-App nicht in der Praxis ankommt, dann hat das weniger mit technischen Problemen zu tun, dafür viel mit fehlender politischer Professionalität.
Den Österreichern kann man – um Angela Merkel zu zitieren – viel zumuten. Ausgangsbeschränkungen, Masken, Babyelefanten in der Apotheke. Sieben von zehn Befragten einer Umfrage von Marktagent fanden das o.k. Mit einer Ausnahme: Bei der Stopp-Corona-App hört sich der Spaß auf. Ein Drittel hält nichts davon, ein weiteres eher wenig.
Warum ist das so? Option eins: In Österreich gibt es ein sehr hohes Interesse an Datenschutz (gemessen daran wird freilich recht wenig über technisch-rechtliche Kernfragen diskutiert bzw. alles abwärts von Big Data ziemlich großzügig in den Begriff-Mixer geworfen). Variante zwei: An Frühlingstagen, wenn die Welt fast normal wirkt (also das „alte Normal“), erinnert die App allzu lästig an eine ungewisse Zukunft. Oder aber, drittens, bei der politischen Debatte ist etwas schiefgegangen.