Ermöglicht uns das Zuhause ein besseres Arbeiten?
Corona-Krise

Warum wir nie wieder so arbeiten werden wie zuvor

Die Corona-Krise gibt einen Vorgeschmack der digitaleren und flexibleren Zukunft. Dabei geht es nicht nur ums Home-Office, sondern um eine völlig neue Kultur, wie wir miteinander umgehen. Was Firmen erfolgreich und Mitarbeiter glücklich macht.

Der Sessel von gestern ist heute nicht frei. Das senden die Sensoren der Büromöbel ans eigene Handy. Sie erkennen, ob jemand und wer gerade darauf sitzt. Beim Empfang grüßt ein Roboter statt der Empfangsdame. Gerade haben Sessel und Tisch die ergonomischen Präferenzen erkannt und automatisch eingestellt, da erinnert schon Cortana an die anstehende Videokonferenz mit der Projektgruppe. Könnte so der erste Tag nach der Coronakrise aussehen oder erledigen wir unsere Arbeit sowieso nur noch von zu Hause aus? Das Szenario ist ausgedacht, aber nicht unrealistisch.

13 Prozent Leistungssteigerung. So hilft im Wiener Hotel Schani Care-O-bot 4 aus. Das Robotermodell berät auch bei Saturn und Mediamarkt. Bis jetzt eher eine unterhaltsame Spielerei, aber die Arbeitswelt wird digitaler und flexibler. Daher setzten moderne Firmen schon vor der Corona-Pandemie auf Home-Office und flexible Arbeitsplätze. Damit man nicht zu lange nach einem freien Arbeitstisch suchen muss, entwickelte Kapsch Bürosessel mit Sensoren, die anzeigen wo ein Platz vakant ist. Dabei sind die Versprechen groß. In einem Experiment der Stanford Universität führte Heimarbeit zu einer Leistungssteigerung um 13 Prozent. Und eine Prognose von Regus geht von einer Steigerung des US-BIPs bis 2030 um 4,5 Bio. US-Dollar durch flexiblere Arbeit aus.

Es ist also nachvollziehbar warum sich Unternehmen dem Thema widmen. „Teleheimarbeit hieß es früher“, sagt Jörg Flecker, Professor für Soziologie an der Uni Wien zur „Presse“. Die Ergebnisse seiner Studie zur Arbeit von zu Hause aus während der Corona-Krise stehen noch aus. „Aber die Diskussion ums Home-Office läuft seit 30 Jahren.“ Bisher war es ein Privileg für wenige, vor allem für Höherverdienende, sagt Flecker. Aber jetzt wurden die meisten zu ihrem Glück gezwungen.

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