Ein Laptop mit Webcam und eine Puppe: Damit versucht Geertje Gartner-Strübli die Mutter eines schwerstkranken Mädchens für Übungen anzuleiten.
Kinderhospiz

Kinder pflegen ohne Körperkontakt

Wegen der Coronapandemie können die Mitarbeiterinnen des Kinderhospiz Netz schwerstkranke Kinder nicht mehr direkt betreuen. Die nötigsten Hilfen wie Mobilisierung versucht man aber weiterzugeben – per Laptop und Webcam.

„Können Sie die Puppe gut sehen?“ Geertje Gartner-Strübli klappt den Bildschirm ihres Laptops ein Stückchen weiter nach unten. Die Webcam ist jetzt auf die Puppe gerichtet, die sie vor sich liegen hat. „Und jetzt“, sagt sie, „holen Sie die Sonja ganz nah an sich heran.“ Und führt genau diese Bewegung an der Puppe vor. „Lassen Sie die Hand auf ihren Rippen liegen und fühlen, wie sie atmet.“ Auf dem Bildschirm ist Sonja zu sehen. Wie die Dreijährige von ihrer Mutter in Seitenlage gerollt wird – und wieder in Rückenlage. „Sie lacht“, ruft Gartner-Strübli. „Ja“, meint die Mutter, „sie mag rollen.“

Sonja leidet an BNS-Epilepsie, einer Erkrankung, die mit starken Krämpfen einhergeht. Weil sie den ganzen Tag liegend verbringt, immer wieder Krämpfe hat, muss sie regelmäßig mobilisiert werden. Üblicherweise bewegt Physiotherapeutin Gartner-Strübli selbst die Arme und Beine des Mädchens, gibt über die Gelenke Impulse und sorgt dafür, dass die Beweglichkeit nicht verloren geht. Seit dem Ausbruch der Coronapandemie ist das nicht mehr möglich. Und so sitzt sie nun in ihrer Wohnung auf einer Couch und gibt der Mutter des Mädchens per Videochat Anweisungen.

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