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Hass und Liebe für die Leerverkäufer

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Österreich und Frankreich verbieten Wetten auf fallende Kurse in der Krise, Deutschland und die USA nicht. Was für Leerverkäufe spricht, welches Fazit man ziehen kann.

New York. Weit oben auf der Beliebtheitsskala stehen Börsianer, die ihr Geld auf fallende Kurse setzen, eher nicht. Schon gar nicht in Österreich. Stürzen die Kurse dramatisch ab, folgt laute Kritik an den sogenannten Leerverkäufern. Wie das Amen im Gebet werden sie dann für die Miseren herkömmlicher Kleinanleger verantwortlich gemacht. Mit ihren Spekulationen würden sie den Markt zerstören und Talfahrten künstlich verstärken, so das Argument. Weshalb die Politik gerade in unsicheren Zeiten schon einmal zu einem Verbot greift. Um den Börsenplatz zu schützen, wie es heißt.

Selbsterfüllende Prophezeiung

Die Argumente sind auf den ersten Blick nachvollziehbar. Wenn viele Investoren auf einen Markteinbruch wetten, sei die Wahrscheinlichkeit, dass dieser tatsächlich erfolgt, größer, wird gern behauptet. Schließlich ist die Börse auch ein Stimmungsbarometer. Anleger, die an ein Minus bestimmter Aktien glauben, tun dies gern kund, manchmal lautstark, manchmal hinter vorgehaltener Hand. Wenn ihnen viele andere Börsianer zuhören, könnten sie es mit der Angst zu tun bekommen und verkaufen – damit werde der Kurssturz zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Kein Wunder also, dass sich ein Verbot von Leerverkäufen Popularität erfreut.

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