Soziales

„Nicht auf mobile Pflege vergessen“

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Hilfswerk-Geschäftsführerin Elisabeth Anselm beklagt weiterhin fehlende Schutzausrüstung. Auch das lange Warten auf Testergebnisse sei problematisch.

Wien. Wenn von Pflege die Rede ist, wird meist über Heime oder über die 24-Stunden-Betreuung gesprochen. Der größte Teil der Patienten in Österreich wird aber anders betreut: 38 Prozent von Angehörigen und 33 Prozent von mobilen Diensten. 21 Prozent der Pflegegeldbezieher sind in einer stationären Einrichtung, nur sechs Prozent haben eine 24-Stunden-Betreuung.

Das Hilfswerk Österreich ist in allen Bereichen tätig, Geschäftsführerin Elisabeth Anselm sieht aber eine Schieflage in der öffentlichen Diskussion: Der enorm wichtige Bereich der mobilen Dienste werde kaum beachtet. Das habe jetzt auch Auswirkungen in der Coronakrise: „Wir haben immer noch zu wenig Schutzausrüstung.“ Anselm vermutet, dass die mobilen Dienste bei der Verteilung, die über die Krisenstäbe der Länder erfolgt, benachteiligt werden – eben weil die mobilen Dienste in der öffentlichen Debatte keine Rolle spielen. Beweisen kann sie es allerdings nicht, denn die Verteilung der Ausrüstung erfolge völlig intransparent: Denn es gebe keine Information, wie viel an Ausrüstung vorhanden sei und nach welchen Kriterien sie verteilt werden. Man bekomme in manchen Bundesländern aber nur ein Zwanzigstel bis ein Dreißigstel des angemeldeten Bedarfs.

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