Gastkommentar

Stopp-Corona-App: Erst das Tracking, dann die Moral

++ THEMENBILD ++ CORONAVIRUS: 'STOPP CORONA APP'
++ THEMENBILD ++ CORONAVIRUS: 'STOPP CORONA APP'APA/ROLAND SCHLAGER
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Die Technologie der Corona-App wurde sofort gestartet, erst jetzt wird geprüft, ob und wie sie den Menschen dient oder schadet.

Die Analyse der „Stopp Corona“-App im Hinblick auf Datenschutz und IT-Sicherheit durch noyb.eu, epicenter.works und SBA Research ist soeben veröffentlicht worden. Die App selbst ist jedoch schon seit etwa einem Monat in den App Stores verfügbar.

Die Analyse habe keine kritischen Sicherheitslücken gefunden, heißt es, dennoch wurden 25 Verbesserungsempfehlungen verfasst; das sind zwei davon: Eine Statistikfunktion hat den Kontaktaustausch über Bluetooth und den Empfang von Infektionsnachrichten an das Rote Kreuz übermittelt – diese wurde nun entfernt. Derzeit besteht die Gefahr des Offline-Trackings, z. B. könnten Hacker ein Smartphone und seinen Besitzer jeden Tag beim Einkaufen im Supermarkt wiedererkennen und so Bewegungsprofile erstellen – das soll Ende nächster Woche behoben werden, indem der persönliche Schlüssel regelmäßig geändert wird.

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Technik-Entwickler preschen seit Jahren voran, ohne sich um „Nebenwirkungen“ zu kümmern – mit diesem Argument: Wir Menschen denken irrational und machen Fehler, daher müssen wir in Herden geleitet werden. Amazon schickt uns Kaufempfehlungen, eine KI steuert autonom fahrende Autos, der AMS-Algorithmus entscheidet über die Zukunft von Arbeitslosen, eine App stoppt Corona.

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