Die Kulturstaatssekretärin ist mit dem Rad verunfallt. Vielleicht sollten Spitzenpolitiker in fordernden Zeiten doch wieder das gute alte Dienstauto reaktivieren.
Wenn's laft, dann laft's: Diese ebenso schlichte wie grenzgeniale Erkenntnis hat der mehrfache Weltcupsieger und einmalige Skiweltmeister Rudi Nierlich (1966–1991) einst in Reportermikrofone gesprochen. Und wenn's nit laft? Dann is' echt blöd: Zum Beispiel, wenn Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek mit dem Fahrrad verunfallt, nachdem sie schon auf einer Pressekonferenz (und danach im Treffpunkt Kultur) ziemlich abgestürzt ist.
Freilich sind in volatilen Coronazeiten weitreichende (kultur-)politische Entscheidungen ein Vabanquespiel. Aber wie eine kompetente Kulturpolitikerin klingt, auch wenn sie wenig wirklich Konkretes sagen kann – nämlich empathisch, aber nicht anbiedernd –, hat die grüne Kultursprecherin Eva Blimlinger diesen Sonntag „Im Zentrum“ gezeigt.
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Während Lunacek, die Kulturstaatssekretärin, für ihre hatscherten und hilflosen Anmerkungen zu Kunst, Kultur und Kulturschaffenden ziemliche Watschen einkassierte (hinreißend die auf YouTube konservierte Persiflage von Christoph Grissemann), gab es für Lunacek, die Radlerin, nach dem Unfall rasch ärztliche Hilfe. Zum Schaden gesellte sich kein Spott. Just ihr direkter Chef, Vizekanzler, Sport- und Kulturminister Werner Kogler, hatte übrigens vor – okay, ja, mehrstündigen – Einzelradlereien gewarnt, weil diese a) die Abwehrkräfte negativ beeinflussen können und b) mit der Dauer die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes und einer Verletzung steigt und vermeidbare Rettungseinsätze das ohnehin stark geforderte Gesundheitssystem strapazieren oder gar Menschenleben gefährden.