Der abgehalfterte Premierminister Albin Kurti beklagt sich bitter, dass die USA hinter der Abwahl seiner Koalition stehen. Der Hintergrund: Trumps Statthalter, Richard Grenell, plane einen Gebietstausch mit Serbien.
Den Verantwortlichen für das schnelle Ende seiner hoffnungslosen „Koalition der Hoffnung“ hat Kosovos abgewählter Premier Albin Kurti jenseits der Landesgrenzen ausgemacht. Der US-Beauftragte für den Kosovo-Serbien-Dialog, Richard Grenell, sei an dem Sturz seiner Regierung per Misstrauensvotum „direkt beteiligt“ gewesen, so der seit einem Monat nur noch geschäftsführende Premier: „Meine Regierung wurde gestürzt, weil es Grenell vor den US-Wahlen eilig hat, mit Serbien ein Abkommen zu unterzeichnen.“
„Trump schürt im Kosovo Chaos zum schlechtest möglichen Zeitpunkt“, klagt auch die US-Zeitschrift „Foreign Policy“ über den mitten in der Viruskrise von Washington aus Wahlkampfgründen forcierten Regierungssturz. Ein Monat nach dem von den USA beschleunigten Ende der Koalition von Kurtis linksnationaler LVV mit der bürgerlichen LDK ist in Prishtina tatsächlich noch immer keine neue Regierungsmehrheit in Sicht. Dafür durchziehen neue Gräben das Amselfeld – auch zwischen den westlichen Schutzmächten.