Rohstoffe

Ölpreise weiter gefallen - US-Öl zeitweise unter 11 Dollar

Die Lage am Rohölmarkt ist unverändert kritisch. Einer wegen der Coronapandemie wegbrechenden Nachfrage steht ein viel zu großes Angebot gegenüber.

Die Ölpreise haben am Dienstag nach dem Preissturz vom Wochenstart weiter nachgegeben. Neben dem seit Mitte März anhaltenden Druck durch Nachfrageschwäche und Angebotsschwemme belasten sinkende Lagerkapazitäten und Verkäufe großer Ölfonds die Notierungen.

Der Preis für US-Öl fiel daher im asiatischen Handel zeitweise unter die Marke von 11 Dollar. Vor einer Woche war der Preis für US-Öl zum Kontraktwechsel zeitweise in den Negativbereich gerutscht.

In der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 19,22 Dollar (17,71 Euro). Das waren 77 Cent weniger als am Montag. Der Preis für die US-Sorte WTI sank um 1,67 Dollar auf 11,11 Dollar je Barrel.

Die Lage am Rohölmarkt ist unverändert kritisch. Einer wegen der Coronapandemie wegbrechenden Nachfrage steht ein viel zu großes Angebot gegenüber. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Erdöl in die verbliebenen freien Lager fließt.

Den besonders starken Preisdruck auf amerikanisches Rohöl begründen Marktkenner vor allem mit zwei Entwicklungen. Zum einen wird US-Leichtöl im amerikanischen Cushing (Oklahoma) ausgeliefert, weshalb die dort angespannte Lagersituation besonders schwer wiegt.

Zum anderen steigen große Ölfonds derzeit vermehrt aus Ölterminkontrakten mit Fälligkeit in naher Zukunft aus. Das verstärkt den Preisdruck am Ölmarkt. Hintergrund ist, dass in der vergangenen Woche der Preis eines mittlerweile ausgelaufenen Terminkontrakts deutlich gesunken und sogar unter die Nulllinie gefallen war. Offenbar wollen die Erdölfonds eine Wiederholung dieser Situation vermeiden.

(APA/dpa)

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