Die Wiener Bürgermeisterpartei öffnet im Jahr der Gemeinderatswahl das Füllhorn – Corona hat alle Wahlkampfpläne durchkreuzt.
Michael Ludwig öffnete wieder das Füllhorn. Am Dienstag wurden die Eintrittspreise für die Wiener Freibäder (siehe auch Seite 9) gesenkt. „Das wird ein Loch in das Bäderbudget reißen - aber das ist mir lieber, als wenn es ein Loch in das Budget von sozial schwachen Familien in Zeiten der Krise reißt“, erklärte der Wiener Bürgermeister, der in Zeiten der Coronakrise merkbar nach links gerückt ist – was nicht nur daran zu sehen ist, dass sich die Stadt nun an (durch Corona) strauchelnden Wiener Firmen direkt beteiligt. Eine Verstadtlichung, sozusagen.
Ludwig setzt demonstrativ auf den starken Staat bzw. die starke Stadt in Zeiten von Corona: Für die Wiener Wirtschaft wurde ein 100-Millionen-Euro-Paket geschnürt, Taxi-Gutscheine an Pensionisten verteilt, kleinen Firmen der Sprung in den Online-Handel finanziert. Dazu flossen Millionen für Homeoffice-Arbeitsplätze, Arbeitsstiftungen, Akut-Zuschüsse für ins Trudeln geratene Wiener Unternehmen, Essenspakete mit Zustellung für Betagte ohne Angehörige. Michael Ludwig ist damit der Gernot Blümel der SPÖ – hatte der ÖVP-Finanzminister für die Krisenbewältigung in Coronazeiten doch das finanziellen Motto vorgegeben: „Whatever it takes“.