Die Computerhersteller haben Wuhan längst verlassen. Aber sie finden keinen Zufluchtsort mehr.
Globale Lieferkette

Die Achillesferse der Globalisierung

Virus, Lockdown und Kapitalnot haben die globale Lieferkette nachhaltig ruiniert. Einige Länder trifft das bis ins Mark. Die Konsumenten werden die Folgen noch lange spüren.

Wien. In Amerika wird das Fleisch knapp. „Unsere Lieferkette bricht gerade auseinander“, warnte Tyson Foods, der größte US-Fleischproduzent, am Dienstag. Viele Schlachthöfe müssen aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr die Produktion stilllegen. Solange das so bleibt, kommt kein Nachschub.

Damit erlebt auch die Nahrungsmittelbranche erstmals, was die Auto- und Elektronikindustrie auf globaler Ebene seit Jahresbeginn begleitet: Die Ausbreitung des Coronavirus hat die weltweiten Lieferketten außer Gefecht gesetzt – und zwingt Produzenten (und so manche Volkswirtschaften) reihenweise in die Knie.

Es wird immer unübersichtlicher

So musste ein bekannter Computerhersteller seine Produktionen im chinesischen Wuhan schon vor Monaten schließen. Seither liefert er sich ein „Katz-und-Maus-Spiel mit dem Virus“, sagt Christian Schuh, Experte für Beschaffungsbei BCG zur „Presse“. Die Produktion wanderte über Malaysien quer über den Globus bis nach Mexiko. Und überall wurden die Firmen nach wenigen Wochen vom Coronavirus eingeholt. „Die Krise ist anders als die Naturkatastrophen bisher“, sagt Schuh. „Sie findet überall gleichzeitig statt und trifft erstmals vor allem jene Branchen, in denen viele Menschen beschäftigt werden“.


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