Interview

OMV-Chef Rainer Seele: "Wir brauchen keine Hilfen vom Staat"

OMV-Chef Rainer Seele will den Konzern weniger abhängig von volatilen Rohstoffpreisen machen.
OMV-Chef Rainer Seele will den Konzern weniger abhängig von volatilen Rohstoffpreisen machen. Clemens Fabry
  • Drucken

Ölpreisverfall und Coronakrise treffen den teilstaatlichen Konzern hart. Doch Seele will ohne Kurzarbeit und Staatshilfen durchhalten - und sieht einen Lichtblick: Seine Kunden kaufen zwar weniger Sprit, die Nachfrage nach Kunststoffen aber steigt in der Krise.

Die Presse: Was ist schlimmer? Die Ölkrise oder die Coronakrise?

Rainer Seele: Beides ist schlimm. Denn beides beeinflusst unser Geschäft derzeit stark. Üblicherweise hatten wir es in Krisen entweder mit einem Einbruch der Ölpreise oder der Nachfrage zu tun. Diesmal geschieht beides gleichzeitig. Darum ist diese Krise für unsere Branche schwieriger als die letzte.

Wie schnell wird sich die Wirtschaft nach der schrittweisen Lockerung erholen können? Geht sich ein V-förmiger Aufschwung noch aus?

Das hängt von zwei Dingen ab. Sehen wir eine zweite Infektionswelle? Dann wird die Erholung eher einem lang gezogenen U gleichen. Und schafft es Europa endlich, europäisch zu denken und zu handeln, damit wir wieder einen gemeinsamen Markt haben? Eines ist klar: Die nationalen Alleingänge, die wir gerade sehen, werden dazu führen, dass die ökonomische Erholung Europas verzögert wird.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.