Die Presse" begleitet neue Mandatare ein Jahr lang durch ihren Alltag im Nationalrat. Hier der fünfte Teil mit Max Lercher, in dem der SPÖ-Abgeordnete über seine digitale 1. Mai- Feier und Fehler im Epidemiegesetz spricht.
Wie geht es einem, wenn die Themen, die man immer getrommelt hat, in der Partei ganz oben angekommen sind? Jetzt sei nicht die Stunde für Rechthaberei, sagt Max Lercher. Aber ein wenig freut es ihn wohl doch, dass in der Krise Wordings wie die "Corona-Abgabe" für Amazon und Debatten über „wahre Leistungsträger" gerade populäres rotes Gemeingut geworden sind. Passt auch gut zum 1. Mai, der heuer eine ziemlich virtuelle Angelegenheit ist.
Beim April-Update-Telefonat mit der „Presse" redet Lercher aber nicht nur über Naheliegendes, sondern erklärt auch die skeptische Position der SPÖ gegenüber der Stopp Corona App. Und er sagt: „Wenn die Regierung die Opposition eingebunden und klar gesagt hätte, dass die App ein essentieller Teil der Strategie ist und freiwillig bleibt, dann, glaube ich, wäre das das mit der App anders ausgegangen."
Herr Lercher, wie feiern Sie persönlich diesen sehr speziellen ersten Mai?
Vor allem virtuell, wobei wir bei Systemerhaltern wie Gesundheitspersonal, AMS oder Polizei schon eine Kleinigkeit als Dankeschön vorbeibringen – natürlich ganz gesetzeskonform. Ich selbst werde im Rahmen der steirischen online Aktivitäten auch eine Rede halten.