Porträt

Jobsuche unter erschwerten Bedingungen

Martin Prem
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Frau und Mutter, Ende 40, punziert: In einer männerdominierten Branche überwand Waltraud Hösele manche Hürde. Ihre Geschichte macht Mut. Den können viele jetzt brauchen.

Wie sucht man mit Ende 40 einen Job? Waltraud Hösele (heute 57) schrieb Bewerbungen, kontaktierte Personalberater. Resultat: „Kein Muh und kein Mäh“, sagt sie mit sanftem steirischen Unterton. „Es war deprimierend.“

Ein Mann, sagt Hösele, hätte seine Beziehungen spielen lassen. Ihr wäre das „peinlich“ gewesen. Also recherchierte sie. Ich brauche nicht 100 Interessenten, sagte sie sich, nur einen einzigen. Der ist jeden Aufwand wert. Sie fand den einen, der sie reizte, eruierte die Privatadresse des Vorstands und schickte ihm einen Brief. Drei Tage später der Anruf: „Sie haben sich für den Standort Judenburg beworben. Wir suchen einen Werkleiter für Wien. Können Sie das?“

Hösele konnte. Seit zehn Jahren leitet sie beim Oberflächenbeschichter Collini eine der sechs heimischen Produktionsstätten. Mit 120 Mitarbeitern veredelt sie Materialien u. a. im Gebäude- und Automotivebereich, „keine Kleinserien“, das ist ihr wichtig, „wir sind in der mittleren Range“.

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