Inspiration für Millennials #38. Mit Young Science-Botschafter Gerhard Furtmüller die eigene Persönlichkeit entwickeln. Diesmal: Was fehlt Dir in der Krisenzeit gar nicht?
In der letzten Kolumne habe ich Dir erklärt, wie Du durch die Krise Dein Bewusstsein für wichtige Dinge nachhaltig verändern kannst. Dadurch bekommen die Beziehungen zu Menschen und auch zur Arbeit einen anderen Stellenwert. In der heutigen Kolumne gehe ich den Weg in die entgegengesetzte Richtung und zeige Dir die Kunst des Weglassens auf.
Von der Fülle
Auch wenn es durch die Krise für viele finanziell recht eng geworden ist und es dadurch passieren kann, dass am Monatsende noch zu viele Tage für das nicht mehr vorhandene Geld übrig sind, so leben wir zweifelsohne in einem reichen Land. Das können wir an der Fülle, die uns umgibt, beobachten. Die Fülle betrifft beispielsweise einige Kleider in unserem Schrank, die wir schon lange nicht mehr attraktiv finden und die daher zum Staubfänger verkommen sind.
Das Überflüssige
Neben dieser Fülle gibt es in unserem Leben jedoch häufig auch viel Überflüssiges, wie zum Beispiel die Apps auf unserem Handy oder die persönlichen Netzwerke, die für uns früher so „lebensnotwendig“ für das gesellschaftliche Vorankommen waren. Im Laufe der Jahre hat sich dadurch der „Rucksack“ von jedem von uns allmählich gefüllt, wodurch er schwer und unhandlich geworden ist. Ein zügiges Vorankommen mit all dem überflüssigen Gerümpel wird dadurch schier unmöglich. Damit kann schließlich eine massive Belastung einhergehen, die eine persönliche Entwicklung behindert.
Reduziere wie Steve Jobs
Die Konzentration auf das Wesentliche können wir beispielsweise von Steve Jobs, dem Gründer von Apple, lernen, der jeden Tag gleich gekleidet war: Schwarzer Rollenkragenpulli, Blue Jeans und Sneakers. Steve reduzierte durch sein Verhalten seine Komplexität: So musste er sich nicht jeden Tag fragen, wie er sich heute kleidet.

Die Kunst des Weglassens
Die Reduktion auf das Wesentliche ist für das Berufliche und wohl auch für das Private ein wesentlicher Treiber, welcher Dir zu mehr Wirkung verhilft. Wichtig ist somit, sich in der Kunst des Weglassens zu üben. Dabei musst Du ja nicht gleich bei Deinen Kleidern, die für Dich vielleicht einen hohen Stellenwert haben, beginnen.
Die Krise als Orientierungshilfe
Bei der Umsetzung dieser Lebensstrategie kann Dir die Krise behilflich sein, da vieles, das für uns noch vor der Krise als ein Must-have erschien, mittlerweile keine Bedeutung mehr hat. Daher frage ich Dich dieses Mal: „Was fehlt Dir in der Krisenzeit gar nicht?“
Schreibe Deine Erfahrungen dazu auf, besprich Dich mit vertrauten Personen oder schreibe mir ein Mail: gerhard.furtmueller.presse@wu.ac.at.

Gerhard Furtmüller aka Doktor Furti ist Senior Lecturer am Department für Management der Wirtschaftsuniversität Wien und Young Science Botschafter. An der WU begleitet er jährlich Tausende Millennials auf ihrem Weg ins Berufsleben. Seine Publikationen zum Thema Motivationsaufbau sind u.a. im Harvard Business Review erschienen.
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