Lebensmitteltechnologie

Industriell verarbeiten, Eigenschaften verbessern

Boku Studium Lebensmitteltechnologie
Boku Studium LebensmitteltechnologieBoku Mediendienste/C. Gruber
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Vielen ist nicht bewusst, wie sehr sie von den Erkenntnissen derer profitieren, die Rohstoffe zu Lebensmittel machen.

Bis zu 133 Kilogramm an genussfähigen Lebensmitteln und damit bis zu 800 Euro landen jährlich pro Haushalt im Müll. Das hat eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur und des WWF ergeben. Auch das Warum wurde untersucht. Demnach ist der Hauptgrund Zeitmangel, gefolgt von Problemen wie dem falschen Lagerplatz, fehlenden Kochideen und einem zu hohen Aufwand bei der Verarbeitung.

Da ist noch Luft nach oben für die Lebensmitteltechnologie, deren Hauptanliegen es ist, „sich mit den Gesetzmäßigkeiten, Prozessen und Prinzipien zu befassen, um agrarische Rohstoffe zu verbrauchergerechten Lebensmitteln zu veredeln“, sagt Henry Jäger, Leiter des Instituts für Lebensmitteltechnologie an der Boku. Dort wird der Bachelorstudiengang Lebensmittel- und Biotechnologie angeboten. Das interdisziplinär ausgerichtete Studium vermittelt Methoden zur biologischen und technologischen Lebensmittelerzeugung sowie Verfahren zur Produktion von biologischen Substanzen, die für pharmazeutische Anwendungen von großer Bedeutung sind. Ziel ist, Rohstoffe zu qualitativ hochwertigen Produkten für Ernährung, Gesundheit und Umwelt zu veredeln. „Die Lebensmitteltechnologie trägt zu einer nachhaltigeren Produktion von Lebensmitteln bei. Dies umfasst unter anderem Maßnahmen für einen geringeren Verbrauch von Rohstoffen, Wasser und Energie. Zusätzlich muss die Lebensmitteltechnologie mit neuen Verarbeitungsprozessen auf sich ändernde Ernährungsgewohnheiten und Verbrauchererwartungen reagieren“, erklärt Jäger. Die Boku bietet darüber hinaus einen Masterstudiengang an, der sich mit Lebensmittelwissenschaften und -technologie beschäftigt. Die Schwerpunkte liegen hier auf der Untersuchung von pflanzlichen, tierischen und mikrobiologischen Rohstoffen und deren Verarbeitung zu Lebensmitteln sowie natur- und ingenieurwissenschaftlichen Methoden der modernen Lebensmittelproduktion.

Qualität und Sicherheit

„Prozesse von der Be- und Verarbeitung von Lebensmitteln hin zu marktfähigen Produkten in Gang zu bringen“ – das ist auch das Anliegen von Gernot Zweytick, Leiter des Fachbereichs Lebensmittelwissenschaft und des Masterstudiengangs Lebensmittelproduktentwicklung & Ressourcenmanagement an der FH Wiener Neustadt. Die Frage, was sich in einem Rohstoff abspiele, führe zu Erkenntnissen darüber, wie man den Verderb von Waren aufhalten könne oder warum Schimmel entsteht. Über allem steht seiner Ansicht nach das Streben nach höherer Qualität: „Aber auch das Thema Sicherheit ist ein großes“, sagt Zweytick. Viele Menschen, die über sogenannte Convenience- Produkte lästern, seien sich gar nicht bewusst, dass „bereits Mehl ein Convenience-Produkt ist, weil der Mensch das rohe Getreidekorn gar nicht verdauen könnte“. Lebensmitteltechnologie ist an der FH Wiener Neustadt ein Teil des Masterstudiengangs, der sich mit der Entwicklung neuer Lebensmittelprodukte vor dem Hintergrund des schonenden Umgangs mit Ressourcen beschäftigt. Ein Fokus liegt dabei auf der Verwertung von Nebenprodukten sowie der Ernährung und der menschlichen Gesundheit. Voraussetzungen für die Teilnahme an diesem Masterstudiengang sind einschlägige Bachelorabschlüsse, beispielsweise in Ernährungswissenschaften, Diätologie oder Lebensmitteltechnologie. Auch BWL- und Marketing-Bachelor sind willkommen. Zusätzlich kann man sich auch mit einem entsprechenden postsekundären Abschluss bewerben.

„Ein wichtiger Aspekt in der Ernährung ist, dass man Lebensmittel in unterschiedlichster Weise verarbeitet und konsumiert. Erst durch technologische Behandlung werden oft wichtige Inhaltsstoffe in Lebensmittel für den Körper verfügbar“, sagt Otmar Höglinger, Leiter des Studiengangs „Lebensmitteltechnologie und Ernährung“ an der FH OÖ. Das Thema wird sowohl in der Bachelor- als auch in der Master-Variante angeboten. „Die Lebensmitteltechnologie ermöglicht, Lebensmittel sicher und ressourcenschonend zu produzieren. Weiters ermöglicht die Lebensmitteltechnologie die Produktion von Produkten, die unserem Lebensstil entsprechen.“

Länger haltbar und gehaltvoll

Dazu zählt laut Höglinger längere Haltbarkeit, aber auch Fertigprodukte, und die Konservierung wichtiger Inhaltsstoffe. Während das Bachelorstudium eine Kombination aus Lebensmitteltechnologie und -untersuchung, Ernährungslehre, Recht und Qualitätsmanagement darstellt, beschäftigt sich das Masterstudium mit der Neu- und Weiterentwicklung von Technologien und Produkten.

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