Interview

Erste-Group-Chef Spalt: „Wir werden viel Geduld brauchen“

Seit Jahresanfang ist der 52-jährige Vorarlberger Bernhard Spalt Chef der Erste Group. Er folgte in dieser Funktion auf Andreas Treichl.
Seit Jahresanfang ist der 52-jährige Vorarlberger Bernhard Spalt Chef der Erste Group. Er folgte in dieser Funktion auf Andreas Treichl.APA/HERBERT NEUBAUER
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Das Coronavirus sei nicht aus der Welt, die Normalisierung werde dauern, sagt Erste-Group-Chef Spalt. Für die Rückzahlung der Hilfskredite werden Firmen Eigenkapital brauchen.

Die Presse: Sie haben zu Jahresanfang die Führung der Erste Group von Andreas Treichl übernommen. Ist es angesichts der Krise ein Vorteil, dass nun ein Risikomanager auf dem Chefsessel sitzt?

Bernhard Spalt: Unser Institut gibt es bereits seit 200 Jahren. Wir wissen daher sehr gut, dass die Wirtschaft in Zyklen funktioniert und es Phasen gibt, in denen es bergauf geht, und es dann auch wieder Krisen gibt. Ich bin zwar erst 30 Jahre dabei, habe aber ebenfalls genügend Krisen gesehen. Als Bank sind wir in diesen Zyklen wie ein Katalysator: Geht es der Wirtschaft gut, geht es uns auch gut. Wenn es ihr schlecht geht, dann leiden wir mit.

Ökonomen erwarten die ärgste Krise seit den 1930er-Jahren. Wie drastisch ist die Lage?

Die Lage ist in dem Sinn drastisch, dass wir aufgrund der schnellen Reaktion der Politik zu einem fast vollständigen Stopp der Wirtschaft gekommen sind. So eine Vollbremsung war völlig neu. Nun hängt es davon ab, wie lang es andauert. Österreich hat sehr schnell reagiert, weshalb wir nun auch als Erste wieder aufmachen können. Vor dem Mut der Regierung kann man hier den Hut ziehen. Allerdings wird die Öffnung nicht linear sein. Das Virus ist ja nicht aus der Welt. Die Normalisierung wird in Wellen erfolgen. Und auf diesem Weg werden wir viel Geduld brauchen.

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