Das Krisenmanagement trägt dem Präsidenten Kritik ein. Doch es ist zu früh, ihn abzuschreiben.
New York. Neulich im US-Hauptabendprogramm: Auf CNN bittet Chris Cuomo auf „PrimeTime Cuomo“ um 21 Uhr Ostküstenzeit den New Yorker Gouverneur, Andrew Cuomo, zum Interview. Eigentlich hatte der Sender dem Moderator einst verboten, seinen Bruder einzuladen, um eine faire Berichterstattung zu garantieren. Im Zuge der Coronakrise vollzog der Sender eine 180-Grad-Wende. Regelmäßig analysieren der TV-Star und der demokratische Politiker nun zusammen die Folgen der Pandemie und beurteilen die Arbeit des Republikaners Donald Trump. Das Urteil fällt nicht besonders gut aus.
Gleichzeitig auf Fox News: Sean Hannity, ein bekennender Anhänger des Präsidenten, präsentiert „Breaking News“. Dabei geht es nicht um die Lungenkrankheit und ihre Folgen, sondern um Joe Biden. Der frühere Vizepräsident und nunmehrige Präsidentschaftskandidat der Demokraten habe in den 1980er- und 1990er-Jahren möglicherweise mehrere Frauen sexuell belästigt.