Coronakrise

Die Pandemie bringt den großen Bücherstau

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Viele Titel erscheinen verspätet. Und manche Herbstprogramme könnten sogar erst 2021 herauskommen.

Wir sehen uns in Frankfurt, hieß es noch im März, als die Leipziger Buchmesse abgesagt wurde. Mittlerweile steht auch dies in den Sternen – das sonst im selben Monat stattfindende Oktoberfest wurde schon abgesagt. Und nachdem die Frankfurter Buchmesse noch eine Zeit lang tapfer weitergemeldet hatte, was alles stattfinden würde, hörte auch das auf. Ob die Buch Wien im November mehr Chancen hat?

Das Frühjahrsprogramm der deutschsprachigen Verlage gehört jedenfalls zu den Verlierern der Coronakrise. Gerade als es anlaufen sollte, wurden die ersten Massenveranstaltungen verboten – und mit ihnen der große Leipziger Laufsteg für die Bücher der Saison. Bald darauf schlossen die Buchhandlungen. Auch wenn die Verlage ihre Bücher noch online in den Handel schicken konnten, waren die Möglichkeiten, sie zu bewerben, minimiert. Es gab keine Lesungen (wodurch auch die Autoren eine wesentliche Einkunftsquelle verloren), Büchertische, Signierstunden. Selbst der Onlineverkauf wurde eingeschränkt, zumindest bei Amazon: Haushaltswaren, Sanitätsartikel und andere stark nachgefragte Produkte bekamen Vorrang; der Händler lieferte Bücher mit längeren Lieferzeiten aus und nahm bis Mai keine neuen mehr an.

Wie haben die Verlage reagiert? Viele haben den Erscheinungstermin von Büchern um mehrere Wochen verschoben, in der Hoffnung, dass Buchhandlungen dann wieder aufsperren würden. Manche verschieben auch Titel, die für Mai oder Juni geplant waren, in den Sommer hinein, da es jetzt einen Verkaufsstau bei Frühjahrsbüchern gibt. Der deutsche Verlag Voland & Quist rief kurzerhand einen „Zweiten Frühling“ aus: Er legt das gesamte Frühjahrsprogramm, um wenige Herbsttitel ergänzt, noch einmal im Herbst auf. Und der deutsche Nischenverlag Liebeskind überlegt sogar, sein gesamtes Herbstprogramm auf das Frühjahr 2021 zu verschieben.

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