Von der digitalen Besprechung mit Kollegen bis zum Online-Aperitif im Freundeskreis: Die Zahl der Videokonferenzen ist zuletzt explodiert. Aber warum machen die virtuellen Treffen nur so müde? Auf der Spur eines neuen Phänomens, für das man in den USA schon ein Wort gefunden hat: Zoom Fatigue.
Geschichten des Jahres. Dieser Artikel ist am 5. Mai 2020 erschienen.
Am Anfang denkt man sich nichts, außer vielleicht, dass es ein langer Tag war. Und man selbst vielleicht gerade halt nicht so fit. Beim nächsten Mal schiebt man es auf den Alkohol. Oder darauf, dass einen die ganze Sache mit dem Virus offenbar doch mehr mitnimmt als gedacht. Beim dritten Mal kommt es einem spanisch vor. Irgendwann erkennt man ein Muster.
Dabei war alles ganz einfach und nett. Ein Glas Cremant in der Küche, der beste Freund per Video auf Whats-App zugeschaltet. Ein Glas Wein und die Schwägerin. Eine Zoom-Verabredung am Samstagabend auf dem Sofa. Und jedes Mal danach: Das dringende Bedürfnis, sich hinzulegen, nie wieder mit jemandem zu sprechen. Ein Gefühl völligen Ausgelaugtseins.