Gemüseproduktion in der Krise

Die Stunde der Selbstversorger

Die Nachfrage nach Gartenparzellen, in denen man sein eigenes Gemüse anbauen kann, ist durch die Krise enorm gestiegen. Dabei geht es meist nicht nur um das Erlebnis in der Natur.

Wenn der Bewegungsradius eingeschränkt ist, besinnen wir uns auf das, was in unserer unmittelbaren Umgebung vorhanden ist. Auch wenn viele das Wort Regionalität schon nicht mehr hören können, hat die Krise gezeigt: Da geht noch ein bisschen mehr. Es ist uns derzeit offenbar besonders wichtig, bei „unseren“ Bauern einzukaufen, am besten gleich direkt ums Eck – oder zur Not eben über den eigens dafür eingerichteten Onlineversand.

Aber es gibt noch eine Stufe darüber hinaus. Manche wollen es ganz genau wissen und die Gemüseproduktion gleich selbst in die Hand nehmen. Natürlich lässt sich das nicht mit einer professionellen Landwirtschaft vergleichen. Immerhin verdient kein Hobbygärtner Geld mit seinem Gemüse, im Gegenteil, er zahlt meist etwas dafür (fürs Gemüse und die Arbeit). Aber es fällt auf, dass in Zeiten der Coronakrise das Interesse an mietbaren Gartenparzellen steigt.

»Zuerst war die Nachfrage verhalten, ab dem Shutdown ist sie massiv gestiegen.«

Egal, welchen Anbieter man fragt, während in den frühen Anfängen der Coronakrise die Nachfrage nach den Gartenparzellen eher verhalten war, stieg sie mit dem Beginn der Ausgangsbeschränkungen massiv an. „Die Nachfrage ist in den letzten Jahren immer ein bisschen gestiegen, aber heuer war sie besonders stark“, sagt Angelika Schneckenleitner. Die Boku-Studentin ist Teil des Teams des Selbsterntegartens, wie er sich nennt, der in Wien Liesing an zwei Standorten Gartenparzellen vermietet. Wobei der Leiter des Selbsterntegartens, Hanno Essl, darauf hinweist, dass er das Wort Mieter lieber nicht verwendet. „Das sind Selbsterntegärtner oder von mir aus Kunden“, meint er.

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