Porträt

Vom Krieg in die Coronakrise: Syrischer Arzt hilft in Österreich

Christoph Huber
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Hussain Aleleoiy behandelte Kriegsopfer in Damaskus. 2014 floh er nach Österreich. Jetzt arbeitet er im Spital in Steyr – in einer anderen Art von Ausnahmesituation.

Knochenbrüche, kaputte Sehnen, ausgerenkte Gelenke. Es sind Verletzungen wie diese, die Doktor Hussain Aleleoiy behandelt. Schon bisher war seine Arbeit nicht einfach. Doch die Corona-Pandemie hat alles noch schwieriger gemacht für ihn und seine Kollegen. „Wir müssen streng darauf achten, dass wir uns nicht selbst anstecken“, berichtet der 31-Jährige, der als Assistenzarzt an den Abteilungen für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie sowie für Unfallchirurgie des Spitals in Steyr tätig ist. Seit 12. März ist in der oberösterreichischen Klinik ein Krisenplan in Kraft. „Wir sind in einer außergewöhnlichen Situation, in der wir unser Bestes geben“, sagt Aleleoiy. Mit außergewöhnlichen Situationen, einem Einsatz unter schwierigsten Bedingungen, hat der Arzt Erfahrung: Denn er stammt aus Syrien und arbeitete dort 2013 und 2014 an der Uni-Klinik in Damaskus – mitten im Krieg, als in den Vororten der Hauptstadt heftige Gefechte tobten.

Die Aufständischen rückten damals in den Außenbezirken vor. Das Zentrum der Stadt kontrollierten die Truppen des Präsidenten Bashar al-Assad. Die Kämpfe wurden mit automatischen Waffen, Artillerie und der Luftwaffe des Regimes ausgetragen. Und sie forderten zahllose Opfer unter der Zivilbevölkerung.

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