Zwischen Töne

Cellisten, prägend für die jüngere Interpretationsgeschichte

Vergangene Woche verlor die Musikwelt Lynn Harrell und Martin Lovett, zwei Meister der profundesten Töne.

Zwei Meistercellisten sind Ende der vergangenen Woche von uns gegangen. Der eine, Lynn Harrell (Jahrgang 1944), war für die USA so etwas wie die amerikanische Antwort auf Mstislaw Rostropowitsch. Nicht von ungefähr war er ausersehen, 2005 zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs das Zweite Schostakowitsch-Konzert in Moskau zu spielen; immerhin markierte das Datum ja nicht nur das Kriegsende, sondern auch den Beginn des Kalten Kriegs; und etwas von Angst und Verzweiflung schwang dann auch im Spiel Harrells mit.

Oft haben die Kritiker seinen singenden, samtig-dunklen Ton gelobt, Und man sollte hinzufügen, dass es stets eine instrumentale, auf akkurate Rhythmik bedachte Gesanglichkeit war, die er pflegte. Die künstlerische Offenheit nicht zu vergessen, die der Sohn des Met-Baritons Mack Harrell an den Tag legte, der nebst Verdi und Wagner in New York auch in Dimitri Mitropoulos' bahnbrechender Aufnahme von Bergs „Wozzeck“ die Titelpartie sang.

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