Déjà-vu

Europäische Solidarität und „deutsche Krankheit“

Peter Kufner
  • Drucken

Die Bereitschaft Deutschlands, der Zahlmeister Europas zu sein, könnte nicht ewig währen.

Nun also obligatorisch mit Maske unterwegs. Nach der „unglaublichen Entbehrung“ daheimzubleiben, wie es der Bundeskanzler ausdrückte, gibt es jetzt als fühlbare Einschränkung nur noch die Maskenpflicht. Aber selbst das erscheint manchen als eine Zumutung. Eine Theologin lässt uns wissen, dass sie sich nicht ans Tragen einer Maske gewöhnen werde, obwohl das ohnehin niemand von ihr verlangt hat. Sie wolle „Menschen ins Gesicht schauen und nicht nur ihre Augen sehen.“ Dieses Argument ist bemerkenswert. Es wird nämlich von den Gegnern der islamischen Kopfverschleierungverwendet.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

So wird eine simple medizinisch-prophylaktische Maßnahme, die eben keine Verschleierung ist, zu einer neuen schweren Zumutung stilisiert, die man irgendwie der Regierung anlastet. Das dürfte auch der frühere Integrationsminister Sebastian Kurz im Kopf gehabt haben, als er die Maskenpflicht eine Art von Kulturbruch nannte: „Masken sind für unsere Kultur etwas Fremdes.“ Aber es ist ja auch der Kopfverband eines verunglückten Motorradfahrers kein Turban.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.