Kolumne. Diesmal kein „Führungsfehler“, sondern eine aufrichtige Würdigung. Für alle Mütter, die fast zwei Monate lang Home Office, Home Schooling und Household schupften. Und eine Warnung.
Frauen können das. Natürlich auch manche Männer, aber eben nur manche. Den Job auch von daheim aus schupfen, die Kids unterrichten und bei Laune halten, letzteres den Partner auch, den Haushalt checken, kochen, waschen, putzen… Vielfachbelastung nennt sich das. Einige pflegten auch Alte und Kranke.
Doch Halt, erinnert uns das nicht an etwas? An jene urweiblichen To-Dos, die Frauen „nun mal können“, und deretwegen ihnen jahrhundertelang eine Karriere verweht war. Weil „irgendwer muss ja putzen“? Generationen von Frauen (ich auch) kämpften um das Recht, sich auch beruflich verwirklichen zu dürfen. Keine „Rabenmütter“ zu sein, wenn sie erst am Abend heimkamen; sich nicht „für etwas Besseres“ zu halten, wenn sie das Putzen delegierten.
Dann kam Corona. Wie selbstverständlich wanderten jene Aufgaben zu den Müttern zurück. Hand aufs Herz: Wie viele Männer haben wirklich 50/50 gemacht? Wie viele hingegen haben ihren Beitrag mit einmal-die-Woche- Geschirrspüler-Ausräumen als erledigt angesehen? Weil ihre ConfCalls doch so viel wichtiger waren als die der Frau?
Noch einmal: Es gibt ganz wunderbare Halbe-Halbe-Männer. Ihnen ein großes Danke. Aber nicht wenige andere gehen davon aus, dass ihr „Schatzerl“ die Hausarbeit weiterhin machen wird. Weil er sich daran gewöhnt hat. Und weil sie es so gut kann.
Bleibt konsequent, liebe Frauen, wenn jetzt langsam wieder die Normalität zurückkehrt. Und an dieser Stelle eine tiefe Verneigung vor euch. Nicht nur, weil Muttertag ist.
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Ähnlichkeiten mit realen Personen und Unternehmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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