Mund-Nasen-Schutz

Muss und modisches Statement: Die Masken der Politiker

(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Der Mund-Nasen-Schutz wird unseren Alltag noch länger prägen. Individuelle Stoffmasken sind auch bei Politikern beliebt. Doch was bedeutet es, wenn eine Notwendigkeit zum Mode-Accessoire wird?

Ein Must Have im wahrsten Sinne des Wortes: Jetzt, wo Mund-Nasen-Schutz in Supermärkten, öffentlichen Verkehrsmitteln und an öffentlichen Orten im geschlossenen Raum ein Muss ist, erhält auch das "Must Have" im Modekontext eine ganz neue Bedeutung.

Großer Beliebtheit erfreuen sich Stoffmasken, die mittlerweile auch von vielen heimischen Designern angeboten werden. Unzählige Muster, Farben und auch Schnitte stehen zur Auswahl. Die Nachfrage nach Masken zeigt sich auch im Lyst Index wieder, einem Bericht, der das Verhalten von neuen Millionen Online-Shoppern weltweit beobachtet. In den letzten drei Monaten stieg diese um 496 Prozent. Sie könnte zum "Best-selling accessory" werden, heißt es dort. Auch wenn diese Beschreibung mehr als unpassend wirkt, wenn es um den Schutz vor einer tödlichen Krankheit geht.

Aber Masken sind mittlerweile mehr als Notwendigkeit und Schutz. "Wenn Masken in den Bereich der Mode wandern, werden sie zu etwas anderem. Wie bei allen Accessoires (wie bei Schuhen, Taschen, Schals), werden sie nicht nur zu Symbolen für die Gesundheit und soziale Belange, sondern auch für Identität", schreibt die "New York Times". Vor allem auch, da die Masken einen großen Teil des Gesichts bedecken und so persönliche Merkmale des Individuums fehlen. Um den Menschen einordnen zu können, geht es darum, die äußere Erscheinung und auch die Kleidung zu interpretieren.

Ein Blick auf österreichische Politiker zeigt, wer sich hier wie positionieren möchte. Während Bundeskanzler Sebastian Kurz oder Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) nach wie vor gerne zur unauffälligen Einwegware greifen, drücken andere Kollegen mit den Masken der Krise ihren persönlichen (Partei-) Stempel auf. Wenngleich vielleicht noch nicht ganz so Ton-in-Ton wie die slowakische Präsidentin Zuzanna Caputova.

Ganz vorne mit dabei sind die Grünen. Vizekanzler Werner Kogler etwa oder Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Beide setzen - wie könnte es auch anders sein - auf grüne Modelle. Anschober sogar im Gras-Look. Auch Staatssekretärin Ulrike Lunacek setzt auf Grün, wenngleich weitaus dezenter. Ebenfalls ganz ihrem Aufgabengebiet treu bleibt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), die zur vom Bundesheer gefertigten Camouflage-Maske greift.

Weniger auffällig mag es Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), die eine schlichte graue Maske trägt. Da könnte sich die Politikerin ruhig mehr trauen. Bunt, verspielt, aber ein bisschen richtungslos sieht es bei den übrigen Stoffmaskenträgerinnen aus. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP), Justizministerin Alma Zadic (Grüne) und Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger tragen Masken mit bunten Blumen und Vögeln. Wirklich Message wollen sie damit wohl nicht senden, für eine aufgelockerte Stimmung sorgt es aber allemal.

Was alle Masken zeigen: Notwendigkeit und modisches Statement müssen sich nicht immer ausschließen.

>>> Lyst-Index

>>> „New York Times"

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