Gretchen Whitmer, demokratische Gouverneurin von Michigan, steht im Sturm des Protests gegen die Lockerung des „Lockdown“. Der Präsident wettert gegen die 48-Jährige. Wird sie Joe Bidens Vizepräsidentschaftskandidatin?
Gretchen Whitmer lässt sich nicht so rasch aus der Fassung bringen – nicht von Trump-Anhängern, die zu Tausenden vor dem Kapitol in Lansing für eine Aufhebung der Quarantäne demonstrieren, „Sperrt sie ein!“ skandieren, gegen „Tyrannei“ wettern und mitunter Transparente mit Nazi-Parolen wie „Heil Whitmer“ und „Arbeit macht frei“ hochrecken; nicht von den Milizionären, die vermummt, mit Sturmgewehren und in Tarnfleck-Uniformen ins Parlament von Michigan und ihren Amtssitz eindringen, um ihrer Forderung nach Öffnung der Wirtschaft Nachdruck zu verleihen.
Und auch nicht vom Präsidenten selbst, der sie in seinem Faible für die Beleidigung politischer Gegner als „Half-Whitmer“, als Schwachkopf (halfwit), verunglimpft und sie als „diese Frau aus Michigan“ apostrophiert. „Sie sind sehr gute Leute, aber sie sind sehr wütend“, sagte Trump über die Anhänger, die er angestachelt hatte: „Befreit Michigan!“