Nach dem Brexit liebäugelt London mit den USA

Liz Truss, britische Handelsministerin,  auf einem Archivbild
Liz Truss, britische Handelsministerin, auf einem Archivbildimago images/i Images
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Die am Dienstag beginnenden Handelsgespräche mit Washington sollen die britische Position in Brüssel stärken.

London. Bis dato wurde kein einziges Handelsabkommen mittels Telekonferenz besiegelt – doch das hält die britischen Verhandler nicht davon ab, es mit ihren Kollegen jenseits des Atlantiks zu versuchen: Am Dienstag beginnen die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA. Die Ferngespräche laufen unter der Ägide der britischen Handelsministerin Liz Truss, ihr Gegenüber ist Robert Lighthizer, der Handelsbeauftragte von Präsident Donald Trump.

Die heute beginnende Runde wird zwei Wochen dauern und dient primär dem gegenseitigen „Beschnuppern“ – also dem Abstecken der handelspolitischen Claims. Danach soll alle sechs Wochen verhandelt werden. Das Ziel ist ein „ambitioniertes Abkommen, das für mehr Investitionen, bessere Jobs und neue Chancen für Unternehmer sorgt“, sagte Truss.

Dass diese neuen Chancen enden wollend sind, blieb in dem feierlichen Kontext unerwähnt. Doch an der Tatsache, dass die USA die EU als Handelspartner nicht ersetzen können, hat sich seit dem EU-Austritt am 31. Jänner nichts geändert. In dem Verhandlungsmandat für die Gespräche mit Washington, die Großbritannien Anfang März veröffentlicht hatte, wird der langfristige positive Einfluss (mit langfristig ist ein Zeitraum von zehn bis 15 Jahren gemeint) auf Großbritanniens BIP mit bestenfalls 0,16 Prozent beziffert – was derzeit rund 3,4 Mrd. Pfund entspricht. Bei einem weniger ambitionierten Deal mit den USA (also mit Beibehaltung einiger Zölle und eines Teils der nichttarifären Handelshemmnisse) macht das Plus 0,07 Prozent der britischen Wirtschaftsleistung bzw. 1,6 Mrd. Pfund aus.

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