Nachruf

Stranglers-Keyboarder an Covid-19 gestorben

Hugh Cornwell, Dave Greenfield, Jean Jaques Burnel, Jet Black The Stranglers, Punk/Rock Band 16 April 1980 PUBLICATIONx
Hugh Cornwell, Dave Greenfield, Jean Jaques Burnel, Jet Black The Stranglers, Punk/Rock Band 16 April 1980 PUBLICATIONx(c) imago images/Mary Evans (Rights Managed via www.imago-ima)
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Dave Greenfield hat mit seinem Orgelspiel den Sound der New Wave geprägt. Nun ist er 71-jährig gestorben.

Wenn im Jahr 1977 die – damals wirklich brandneue – New Wave auch manchen aufgeschlossenen Althippie ansprach, dann lag das nicht zuletzt an Dave Greenfield. Sein Orgelspiel auf den Alben „Rattus Norvegicus“ und „No More Heroes“ erinnerte verblüffend an das des Doors-Keyboarders Ray Manzarek. Dabei habe er die Doors nie gehört, erklärte Greenfield einmal, sein Vorbild sei eher Rick Wakeman von Yes gewesen (die damals bei Punks als noch uncooler als die Doors galten).

Stranglers-Songs wie „No More Heroes“ oder „Something Better Change“ bezogen jedenfalls einen Gutteil ihres Reizes aus den quicken, quirligen Arpeggios Greenfields, die auch Lieder wie „Down In The Sewer", in denen sich die Stranglers entschlossen und nicht immer sexismusfrei in urbane Abgründe begaben, ein wenig aufhellten. Auf dem Cembalo erfand Greenfield einen der wenigen funktionierenden (und ziemlich vertrackten) Pop-Walzer, das ungewöhnlich freundliche „Golden Brown“, das 1982 zum größten Hit der Stranglers wurde. Bei dem ebenfalls von ihm mitkomponierten „It's Always The Sun“ trug er instrumentell vor allem die spätsommerliche Atmosphäre bei.

Greenfield war von 1975 bis zuletzt Mitglied der Band, er hätte natürlich auch bei den Konzerten im Mai gespielt, die wegen Covid-19 abgesagt werden mussten. Nun ist er selbst ein Opfer dieses Virus geworden: Wegen Herzproblemen im Krankenhaus, wurde er positiv getestet und starb am Sonntag im Alter von 71 Jahren. Für den Herbst hatten die Stranglers eine Abschiedstour durch England geplant, ob sie dennoch stattfindet, ist offen.

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