Die Luftfahrtallianz One World hätte Interesse, den Hub Wien zu betreuen. Bei der AUA könnte es Flugzeuge im Tausch gegen staatliches Eigenkapital geben.
Wien. Die Zukunft des Langstrecken-Hubs Wien ist das Hauptargument in den Verhandlungen um Staatshilfe für die zur Lufthansa gehörende AUA. Diese Diskussion bekommt man klarerweise auch außerhalb Österreichs mit, weshalb schon zwei potenzielle Alternativen bei der heimischen Bundesregierung angeklopft haben. Mit dem Ansinnen, sich um den Hub Wien zu kümmern, sollte es mit der AUA-Rettung doch nicht klappen.
Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um die Fluglinie Etihad aus Abu Dhabi und die One World Alliance – eine Flugallianz unter der Führung von British Airways. Vor allem letztere gilt als durchaus interessante Alternative, da eine Reihe etablierter Fluglinien Mitglieder bei One World sind. Für die Briten hätte es wiederum Charme, sich im Kerngebiet von Konkurrent Lufthansa festsetzen zu können.
Flugzeuge für Staatshilfe?
Die Verhandlungen mit der AUA gehen indes weiter. So gab es laut „Presse“-Informationen am Montagabend etwa ein Treffen zwischen Öbag und AUA. Dabei wurde unter anderem auch besprochen, was Österreich für den von der Fluglinie geforderten Eigenkapitalzuschuss von 267 Mio. Euro erhalten könnte.
Da die Lufthansa eine Staatsbeteiligung an der AUA ablehnt, wird neben der Beteiligung an der Lufthansa selbst nun auch nach anderen Möglichkeiten gesucht. Denkbar sei etwa, dass der Staat von der AUA dafür Flugzeuge überschrieben bekommt, heißt es. In Deutschland soll es laut Lufthansa-Chef Carsten Spohr „in Kürze“ zu einem Abschluss der Verhandlungen kommen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.05.2020)