Interview

EU soll Pharmafabriken von China nach Afrika holen

Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik (rechts im Bild).
Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik (rechts im Bild).(c) AFP (Olivier Hoslet)
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Im Ringen um den Westbalkan habe die EU noch immer die Nase vorn, sagt Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, zur „Presse“. Die Affäre um angebliche chinesische Einflussnahme auf einen EU-Desinformationsbericht sei "ein Sturm im Wasserglas".

Die Presse: Vor zwei Jahren hat die Europäische Kommission Serbien und Montenegro in Aussicht gestellt, dass sie im Jahr 2025 der EU beitreten können. War das im Rückblick eine gute Idee?

Josep Borrell: Wenn man etwas sagt, weiß man nie, ob es später wie eine gute Idee aussehen wird oder nicht. Aber jeder möchte konkrete Antworten. Ich denke, dass die Kommission damals ihr Bestes getan hat, um eine Prognose zu erstellen. Doch dann haben sich die Dinge verkompliziert. Und ich wäre heute nicht in der Lage, ein genaues Datum nennen zu können.

Haben Sie den Eindruck, dass Serbien noch immer vollen Herzens Mitglied der EU werden möchte?

Ja. Wieso nicht? Serbien hat wichtige Fortschritte gemacht, und ich bin voll davon überzeugt, dass es Teil der Strategie der serbischen Regierung ist, beizutreten.

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