Neustart

Merkel gibt grünes Licht für deutsche Bundesliga

APA/AFP/CHRISTOF STACHE
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Am 15. dürfte der Liga-Alltag in der höchsten und zweithöchsten deutschen Bundesliga beginnen. Zuvor müssen zweiwöchige Quarantänemaßnahmen getroffen werden, dazu laufend Tests erfolgen. Das letzte Wort in dieser Causa hat aber noch Angela Merkel.

Angela Merkel übermittelte die erlösende Nachricht für den deutschen Profifußball fast beiläufig. Man habe beim Politik-Gipfel mit den Ministerpräsidenten auch über die 1. und 2. Bundesliga gesprochen, "die den Spielbetrieb ab der zweiten Maihälfte wieder führen darf", sagte die Bundeskanzlerin nach der rund viereinhalbstündigen Video-Schalte ohne viel Pathos.

Damit dürfte der Ball in der 1. und 2. Bundesliga schon am Wochenende vom 15. bis 17. Mai wieder rollen - neun Wochen nach der Aussetzung der Saison wegen der Corona-Krise. "Wir wissen auch, dass das sehr kontrovers ist. Ich halte diesen Kompromiss für mehr als vertretbar", sagte Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder.

Ihre Entscheidung für eine Fortsetzung der Saison begründeten die Spitzenpolitiker in ihrer Beschlussfassung mit der Tatsache, dass die Sonderstellung von Berufssportlerinnen und Berufssportlern – auch rechtlich – eine gesonderte Beurteilung erfordere. Der Deutsche Fußball-Bund wurde gleichzeitig gebeten, für die anderen Ligen tragfähige Zukunftskonzepte zu entwickeln.

„Gute Nachricht“ für die Liga

Die Entscheidung der Politik für Geisterspiele sorgte in der Milliarden-Branche für große Erleichterung. Dies sei "eine gute Nachricht", sagte DFL-Boss Christian Seifert. "Spiele ohne Stadion-Zuschauer sind für niemanden eine ideale Lösung. Es ist in einer für einige Clubs existenzbedrohenden Krise allerdings die einzige Möglichkeit, den Fortbestand der Ligen in ihrer jetzigen Form zu bewahren."

Der Beschluss sei "einstimmig und einvernehmlich" gefallen, betonte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher. Nach dpa-Informationen äußerten allerdings die Länderchefs von Bremen, Andreas Bovenschulte (SPD), und Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), in der kontroversen Diskussion starke Vorbehalte gegen einen frühen Starttermin. Beide fürchten aufgrund der bisher in den Bundesländern sehr unterschiedlichen Trainingsmöglichkeiten um die Chancengleichheit ihrer Vereine Werder Bremen und FSV Mainz 05 und plädieren für einen Re-Start eine Woche später.

Wann es exakt losgeht, kann nun die Deutsche Fußball Liga bestimmen. Dies wird am Donnerstag auf der Mitgliederversammlung mit den 36 Vereinen ebenso Thema sein wie der genaue Spielplan für die ausstehenden 163 Spiele ohne Publikum in beiden Ligen. Sollte die Bundesligasaison chronologisch mit dem 26. Spieltag fortgesetzt werden, stünde unter anderem das Revierderby Borussia Dortmund gegen Schalke 04 zu Beginn auf dem Programm.

(dpa)

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